Tabubruch: “Meine Kinder sind immer das Wichtigste“

Was ein Unsinn!
Meine Priorität sollte ich selber sein. Zuvorderst meine Gesundheit, meine innere Ruhe und Kraft.
Ohne meine innere Ruhe, mein stabiles Wertesystem und ausgeglichenes Herz kann ich nicht für meinen Partner Fürsorge zeigen und leisten. 
Priorität 2 ist somit die Partnerschaft.
Denn die Frage rund um die Kinder sollte ja sein, was brauchen die Kinder (in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase)?  Und das ist natürlich eine stabile Partnerschaft, in der sie sich geborgen fühlen können. In der jeder, Mann und Frau, seine Stärken entfalten und weitergeben kann.
Diese stabile Partnerschaft gibt den Kindern Halt. Im beispielhaft gelebten gegenseitigen Respekt der Eltern für einander lernt es auch den Respekt vor den Eltern.
Viele Paare, die ihre Kinder an erster Stelle setzen, schieben ihnen auch Verantwortung zu für Entscheidungen. Je nach ihrer Entwicklungsphase sind diese Kinder aber selten in der Lage, die ganze Tragweite ihrer Entscheidung zu überschauen. Dazu fehlt es ihnen an Erfahrung und  dem Blick in die Zukunft. 
Wer die Verantwortung für die Entscheidungen auf die Kinder überträgt, weigert sich, seine eigene Verantwortung zu sehen und wahrzunehmen.
Hannah Arendt hat das Dilemma in ihrem Vortrag bereits vorausgesehen. Konnte aber nicht ahnen, wie weit das die Gesellschaft deformieren würde. Typische Folgen: bei den Kindern dauerhaft schlechte Laune, fehlende Impulskontrolle bis hin zu ADHS, bei den Eltern Frustration, „überforderte“ Mütter- selbst bei Einzelkindern.
Das hat zwei furchtbare Konsequenzen:
1. Das Kind ist permanent überfordert. Entscheidungen und ihre Folgen nicht überschauen zu können, das ahnt das Kind und ist unsicher. Dauerhaft.
2. Das Kind erlebt seine Eltern als entscheidungsschwach. Diese Verunsicherung macht es ihm schwer, Resilienz aufzubauen. Denn der durchgestandene Widerstand gegen Entscheidungen, die ihm nicht passen, auszuhalten, gibt ihm innere Stabilität. Selbst in kleinen Dingen kann es so Impulskontrolle lernen, dass es selbst mindestens  hinein wachsen kann. Und irgendwann sogar dazu fähig ist.


Die klare Verteilung der Entscheidungsmacht und -Verantwortung, wie es in der römischen Familie üblich war, dass die Frau im Haus entscheidet und der Mann außerhalb, gibt dem Kind die Sicherheit, immer den kompetenten Partner fragen zu können und auf dessen Entscheidung auch vertrauen zu können.
Klare Rollenverteilung bringt es mit sich, dass die Kinder auch innerlich stabil, ruhig und Resilient aufwachsen.

und wer will das nicht?