Sexismus für Männer
hier: 1.) Sexismus- Aggression Ursachensuche
2.) Geschlechterdebatte: Vom Geburtsfehler zur gesellschaftlichen Krankheit
3.) Was heilt: Der gesunde Selbstwert, die Achtung von Mann und Frau
(1.) Sexismus- Aggression Ursachensuche
Auch wenn die 80.000 tweets bei #aufschrei nicht alle Opfer waren- es ist ein Alarmsignal.
Auch viele Männer sind betroffen, wie massiv das Problem Frauen – nicht nur berührt, sondern auch körperlich betrifft. Ich persönlich schäme mich für jeden einzelnen Übergriff, in dem Mann seine Grenzen nicht erkennt, wahrnehmen will. JEDE Vergewaltigung ist eine Schande für uns Männer!
Die Frage erhebt sich – woher kommt diese Gewalt? DIESE Frauen sind mehrheitlich unschuldig, Opfer! Und selbst wenn sie im Mini und tief dekolletiert durch das Bahnhofsviertel gegangen wären – warum tun Männer Frauen verbal oder körperlich Gewalt an? Diese Frauen haben es nicht verdient, dass man ihnen auch noch die Schuld zuschiebt. DIESE NICHT!
Die Basis, die emotionale Grundlage solch männlichen Verhaltens ist Aggression. „`Hinter einer Vergewaltigung´, sagen Uta Boyksen, 38, Diplom-Psychologin, und Gudrun Ortmann, 46, Diplom-Pädagogin, vom Hamburger „Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen“ in einem SPIEGEL-Interview, stecke `der Wunsch, Macht und Gewalt auszuüben´, nicht der nach sexueller Befriedigung. (Spiegel 11/1991)
Suchen wir nach den Wurzeln dieser Aggression, so lassen diese sich sicherlich im männlichen Testosteron, in einem rückständigem Wertesystem („Die wollen es doch auch..!“) und einem frauenverachtenden Umfeld finden.
Einen Teil der Ursachen männlicher Aggression allerdings hat die Gesellschaft bislang ausgeblendet: Neben der Verachtung spielen auch männlicher Hass und Zorn auf Frauen eine wesentliche Rolle, die sich im Sexismus der Männer gegen Frauen bahn brechen. Sicherlich nicht bei Herrn Brüderle- aber die bei #aufschrei getwitterten Übergriffe haben ja zum Teil ein ganz anderes Kaliber – was uns eben erschrickt!
Nur: Warum hassen manche Männer Frauen, warum sind sie SO zornig?
Schauen wir uns Männer doch mal an: Wie werden denn Männer in den letzten Jahren betrachtet, dargestellt? Wie ist denn das Bild vom Mann in der Gesellschaft?
Der Mann, er ist jämmerlich, es ist erbärmlich, es ist schlecht, er wird multimedial gering geschätzt, besser: verachtet. Und das ist mittlerweile ganz selbstverständlich:
Als das SCUM Manifest erschien, war man noch etwas entsetzt, weil Valerie Solanas Andy Warhol umzubringen versucht hatte. Dennoch wurde das Buch in der Frauenbewegung Kult, denn sie schrieb: „Der Mann ist eine biologische Katastrophe: Das (männliche) y-Gen ist ein unvollständiges (weibliches) x-Gen, d. h., es hat eine unvollständige Chromosomenstruktur. Mit anderen Worten, der Mann ist eine unvollständige Frau, eine wandelnde Fehlgeburt, die schon im Genstadium verkümmert ist. Mann sein heißt, kaputt sein; Männlichkeit ist eine Mangelkrankheit, und Männer sind seelische Krüppel.“ Und weiter: „Ich möchte einen Mann zu einer blutigen Masse geprügelt sehen, mit einem hochhackigen Schuh in seinen Mund gerammt wie ein Apfel in dem Maul eines Schweins.“ Dieses Manifest wurde in der Frauenbewegung hoch gefeiert, die taz veröffentlichte Kommentare: „Es (das Manifest) sollte wie eine Bibel in den Hotelzimmern der Welt liegen.“ (Jenny Högström, „Sydsvenskan“.) „‚SCUM‘ ist das brillanteste feministische Buch, das in unserer Zeit auf Schwedisch erschienen ist.“ (Maria-Pia Boëthius, „ETC“.)
– Wo gab es Vergleichbares, ein Manifest zur Vernichtung der Frau, in der aktuellen Männerbewegung gegen Frauen? Nirgends. (Komme mir bitte jetzt keiner mit der Hexenjagd!)
Seitdem aber ist Männerbashing weniger körperlich, dafür verbal aggressiv und damit „gesellschaftsfähig“: Bücher wie „Nur ein Toter Mann ist ein guter Mann“, (Die „humorvolle“ Variante) bis zu Hanna Rosins „The End of Men“ schreiben Frauen gegen den Mann. – Vergleichbares von der Männerseite? Fehlanzeige. Denn „Medusa schenkt man keine Rosen“ (Michail A. Xenos) oder „Sind Frauen bessere Menschen?“ von Arne Hoffmann wenden sich nicht gegen die Frauen insgesamt, sondern gegen die Irrtümer in der Frauenbewegung. Von der „Macht“ einer Männerbewegung in Deutschland kann man nicht anders- man muss schweigen. Es gibt sie nicht.
Die Verherrlichung weiblicher Macht durch die Medien, etwa in der Forderung nach Quoten, blendet komplett aus, das Machtstrukturen geschlechtsunabhängig sind, und Frauen, sobald sie Macht haben, genau so agieren, um die Macht zu wahren, wie Männer! „Viele Frauen haben kein Bewusstsein für die eigene Aggression“ (Dr. Barbara Kiesling auf cuncti.net) Das, bezogen auf häusliche Gewalt, gilt auch für die Führungskraft der Frauen. Ihre Erfahrung als Leiterin eines frauendominierten Unternehmens.
„Das renommierte IFAK-Institut kam in einer Befragung von 664 Arbeitnehmern beiderlei Geschlechts zu dem Ergebnis, dass Frauen keine besseren Chefs sind als Männer. Das Gros der geschlechtervergleichenden Führungsforschung ist der Meinung, dass es zwischen Mann und Frau keine signifikanten Unterschiede im Führungsverhalten gibt. Auch zeigen empirische Forschungen keinen starken und konsistenten Zusammenhang zwischen Führungsstilen und Führungserfolg. Das Unternehmen „Profilingvalues“, hat im Zeitraum von Juni 2009 bis März 2011 die Antworten von 1.803 Fach- und Führungskräften männlichen und weiblichen Geschlechts (734 Frauen und 1.069 Männer) aus 250 Unternehmen analysiert. Das Fazit: „Männer und Frauen sind in allen Dimensionen prinzipiell gleich gut geeignet, gehobene Positionen im Berufsleben auszufüllen.“ (Prof. Dr. Walter Simon, cuncti.net)
Männerfeindlichen Kolumnisten wie Silke Burmester oder Sybille Berg wird auf SPON fortgesetzt ein Forum geboten, in dem sie ihrem Männerhass, mindestens Männerverachtung freien Lauf lassen. – Im Gegenzug, Männer, die fortgesetzt frauenverachtende Kolumnen schreiben, in Mainstream- Medien- wo sind die?
Was vor 30 Jahren noch undenkbar war: Jugendliche Amokläufer- alles Jungs! Wogegen rebellieren sie, wogegen laufen sie Sturm? Prof. Walter Hollstein analysierte: „Erfurt, Nickle Mines, Emsdetten, Tuusula und Kauhajoki, Winnenden oder Newtown – das sind Stätten der in ihrer Schrecklichkeit eindrücklichsten Amokläufe der vergangenen zehn Jahre. Auffällig ist zweierlei: die Tatorte sind allesamt Schulen, die Täter allesamt junge Männer. Diese beiden Konstanten müssen zusammenhängend betrachtet werden. Schule ist für viele Jungen in den letzten Jahren zu einem Horror-Trip geworden. Sie fühlen sich dort unwohl, nicht ernst genommen und schlechter benotet als Mädchen. Der Hamburger Lehrer Frank Beuster spricht von einer „Jungenkatastrophe“, die amerikanische Philosophin Christina Hoff Sommers vom Schul-„Krieg gegen die Jungen“. … „Wir haben es mit einer sozialen Krankheit zu tun; sie heißt: unreife Männlichkeit“. All diejenigen, die sich heute nicht mehr „einkriegen“, hätten keine Chance gehabt, Männlichkeit sinnvoll zu erfahren. „Es wurden ihnen nur negative Klischees vom Mann gezeigt – von überbeschützenden Müttern, die sich beim Sohn über den Vater beschwerten, und später von den Feministinnen“. Nun „laufen sie als alt gewordene Buben herum und sind tickende Zeitbomben.. .. Der 18-jährige Amokläufer von Emsdetten bringt es in seinem Abschiedsbrief lakonisch auf den Begriff: `Das Einzigste, was ich intensiv in der Schule beigebracht bekommen habe, war, dass ich ein Verlierer bin.´“ (Tagesspiegel v. 17.12.2012) Auffallend oft sind LehrerINNEN die gezielt gesuchten Opfer. (rp-online.de)
Es ist enorm wichtig klar zu stellen, dass es bei dieser Aufstellung ausdrücklich NICHT gegen Gleichberechtigung und Emanzipation an sich geht! Sondern hier soll gezeigt werden, wie der Geburtsfehler der Emanzipation, der Abwertung des eigenen Geschlechtes- und in der Folge, auch des anderen Geschlechtes eine entsetzliche Fehlentwicklung in der Gesellschaft genommen haben.