Die „Große Liebe“ ist nichts …

… für „kleine Geister“.
imageOb man drin steckt oder gerade raus ist -mit beiden: Hoch- und tiefsten Gefühlen, ob man sich danach sehnt und sich „aufspart“ dafür, ob man „alles mitnimmt“, bis sie dabei ist – die Sehnsucht danach ist und bleibt, neben der Frage, warum sie so oft scheitert, eines der ungelösten und schönsten Rätsel des Menschseins.
Und ich denke, ich bin dem Rätsel ein Stück weit auf die Spur gekommen. Du bist eingeladen zu prüfen, ob die Spur auf den Holz- oder den Königsweg führt.

Erfahrungskompetenz
Zwei, drei und mehr leidenschaftliche Beziehungen waren dabei, (zu) viele flüchtige Affairen und ernsthafte Beziehungen- an Erfahrung fehlt es mir nicht.
Was aber tiefgreifend, aufwühlend und bis in jahrelange Depressionen körperlich schmerzhaft war, das waren Beziehungen, die jeweils eine ganz bestimmte, dezidiert persönliche Lernaufgabe beinhalteten. Ausführlich beschrieben habe ich sie hier, in der
Maennerschmie.de: meine-wichtigste-Beziehungserfahrung
Nach jedem Scheitern habe ich mir, seit 20 Jahren in Abständen aber intensiv Hilfe gesucht – mal im Systemischem Familienstellen, im Hoffmann- Prozess, in Meditation, Gruppen- und Literaturarbeit. Nichts war vergeblich, alles hat zur Heilung beigetragen.
Aber der Schlüsselsatz, der für mich den Königsweg aufzeigte, stammte von David Deida:

Einsicht steht am Anfang des Heilungs- und Wachstumsprozesses

„Wenn du in Liebe verfällst, [das GANZ große Programm: du fühlst Dich angekommen] läufst auf Wolken, hast fantastischen Sex, alles passt …, dann wette ich eine große Summe Geld, dass es jemand sein wird, der Dich an Deinen größten Schmerz aus den Defiziten Deiner Eltern führen wird.“
Ich habe es gesucht und gefunden, das Geheimnis, warum die Große Liebe so schmerzhaft sein muss, für uns alle.
Niemand ist ohne eine schmerzhafte Erinnerung an mindestens einen Elternteil in seiner Kindheit aufgewachsen. Die krassen Extreme, die Vernachlässigung auf der einen, oder die extreme Fürsorge (Gäa, Helikopter Eltern) auf der anderen Seite, sie sind ja nur die von außen erkennbaren Fehler- die kleinen Dramen, die Eltern (meistens unbewusst, also auch völlig schuldlos, wie bei Ödipus oder Telemachos´ Vater Odysseus!) ihren Kindern antun, sind ja für alle unsichtbar. Selbst das betroffene Kind schafft es meistens, die kindlichen Traumata erfolgreich ins Unbewusste zu verdrängen: von wo aus sie wirken. Meist in der Form, dass man als Erwachsener sich in bestimmten Situationen nicht „im Griff hat“, oder „projiziert“, d.h. eigene Fehler bei anderen findet – und bekämpft.

Noch schlimmer: wir haben als Kinder keinen Vergleich, wie eine „perfekte Kindheit“ ausgesehen hätte, das elterliche Zusammenleben, diese unsere Familie ist uns die Normalste der Welt, bis… Bis wir Fragen stellen, in der Pubertät, und uns lösen. Um zu lernen.
Diese Wunden aus der Kindheit wollen geheilt werden. Und genau dazu gibt es die „GANZ große Liebe“! Bei diesem Menschen „fühlen wir uns zu Hause“, angekommen, geborgen, da spüren wir das Gefühl, das wir damals im elterlichen Nest hatten oder vermisst haben,.. bis, ja bis der Partner GENAU den Fehler wiederholt, die Wunde aufreißt, die unsere Eltern uns beigebracht haben.
ER, der Partner, kann davon nichts wissen, noch weniger handelt er vorsätzlich. Er ist in dem Sinne unschuldig, im Gegenteil: Wenn wir diese Wunde heilen wollen, (und genau dafür sind wir die Beziehung mit ihm eingegangen (!). dann MUSSTE er genau so weh tun, wie er das getan hat.
(Und hoffentlich ist er kein Therapeut, der genau das mit uns verarbeitet!)
Es ist also an uns, diese Wunde uns anzuschauen, genau zu prüfen: Was ist damals passiert, was hat bei welchem Elternteil gefehlt? Liebe?
Um auch das klar zu stellen- es heilt und hilft GAR NICHTS, den Eltern hier irgendwelche Vorwürfe zu machen Sie konnten uns nur und ganz genau SO lieben, wie sie es selbst erfahren hatten von ihren Eltern – plus dem eigenen Anteil an Ehrgeiz, es – aus IHRER Sicht – „besser“ zu machen. Selbst ein „Zuviel“ an Liebe ist da keine Garantie, als Eltern nicht zu scheitern, bei über- fürsorglichen Eltern kann das zu der fehlenden Distanz führen, die es zur Entwicklung einer autonomen, selbstbewussten Persönlichkeit braucht. Oder das Klammern zu „starker“ Mütter, die Männer in die Abhängigkeit oder Homosexualität führt („Ödipussy“).
Und hier muss ich auch aufhören. Denn jede große Liebe stellt dem scheiternden Partner andere Fragen, denen er sich stellen muss, wenn er das Scheitern meistern will.
Sie sind absolut individuell – so vielfältig wie die Eltern- Kind Konstellationen.
Zum Abschluss ein Auszug aus dem Gedicht von Kalil Gibran: „Über die Liebe“
Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen
und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
steigt sie hinab zu deinen Wurzeln
und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer,
damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.

All dies wird die Liebe mit dir machen,
damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst
und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.

Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten,
wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.

Liebe besitzt nicht, noch läßt sie sich besitzen;

Denn die Liebe genügt der Liebe.

Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.

Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.

Aber wenn du liebst und Wünsche haben mußt, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein,
der seine Melodie der Nacht singt.

Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Und willig und freudig zu bluten.

Bei der Morgenröte
mit beflügeltem Herzen zu erwachen
und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;

Zur Mittagszeit zu ruhen
und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;

Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen
mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen
und einem Lobgesang auf den Lippen.

Khalil Gibran
(* 06.01.1883, † 10.04.1931)
Schau Dir jetzt den langen Weg an, den ein Brot nimmt, bis Du es endlich genießen kannst – wer kann da noch glauben, dass es mit der „großen Liebe“ leichter ist?
Dir alles Gute, viel Glück auf Deiner Suche.

Literatur:

Spiegel- Einstieg ins Thema: https://www.spiegel.de/gesundheit/psychologie/psychologie-frieden-schliessen-mit-der-eigenen-kindheit-a-968114.html?fb_action_ids=10202994028283204&fb_action_types=og.recommends&fb_source=other_multiline&action_object_map=%5B685531948184898%5D&action_type_map=%5B%22og.recommends%22%5D&action_ref_map=%5B%5D

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